Kunst im öffentlichen Raum ist seit Jahrhunderten ein fester und herausragender Bestandteil von Stadtkultur. Sie gehört zu den ältesten aller Künste und trägt in besonderer Weise zur Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt bei. Sie ist fester Bestandteil urbanen Lebens. Sie erfreut viele, verärgert ebenso viele, bereichert alle. Bedeutende Werke wie der „Bamberger Reiter“, die „Bremer Stadtmusikanten“ oder auch Richard Serras Stahlplastik vor dem Bochumer Hauptbahnhof stehen symbolisch für die ganze Stadt und werden oft wirkungsvoll für touristische Stadtwerbung eingesetzt. Das gilt selbst für anfänglich umstrittene Kunstwerke wie den Bochumer Serra, der seinerzeit für heftige, demokratisch ausgetragene Kontroversen sorgte.
Kamen verfügt über eine große Zahl an Kunstwerken im öffentlichen Raum. Wir haben über 30 gezählt. Doch wie viele Kamener wissen das? Und selbst diejenigen, die sie kennen, sind sich nicht immer einig, ob das Kunst ist. Doch wie das mit der Kunst, der modernen zumal, so ist: Einigkeit gibt es selten. Erst in der Auseinandersetzung mit Kunst, vielleicht gerade der umstrittenen, kommt der Betrachter zu einer eigenen, begründeten Sicht der Dinge.
Und damit diese Auseinandersetzung etwas leichter fällt, hat der KKK als erste Aktion im Jahre 2011 damit begonnen, alle diese Kunstwerke mit Informationstafeln zu versehen, die die wesentlichen Grundangaben zu Künstler, Titel, Material und Jahr der Entstehung bzw. Aufstellung beinhalten.
Erfreulich: Als wir in der Folge der Aufstellung dieser Informationstafeln auch ein Faltblatt als kleinen Kunstführer für Kamen herausbrachten, erreichten uns Anrufe, die uns auf weitere Kunstwerke aufmerksam machten, Kunstwerke, von denen kaum jemand etwas wußte, sei es, daß sie so versteckt aufgestellt waren, daß man sie sie nicht wahrnahm, sei es, daß sie von wucherndem Grün verdeckt wurden. Auf jeden Fall bemühen wir uns darum, daß die Öffentlichkeit in Zukunft wieder sehen kann, was ihr zugedacht ist, was einmal mit viel Geld aufgestellt bzw. aufgehängt wurde.
(Alle Photos, soweit nicht ausdrücklich erwähnt: KKK)
Otmar Alt
geb. 1940 in Wernigrode/Harz, wohnt und arbeitet in Hamm; Studium an der Hochschule für Bildende Künste Berlin; OA ist ein Vertreter der „Neuen Figuration“, die die Figur ins Zentrum des Bildes rückt; Er malt und fertigt Skulpturen aus Glas, Holz, Stahl, Keramik und Kunststoff; er entwirft Objekte, Dinge für den täglichen Gebrauch, illustriert Bücher und macht Bühnenbilder.
Otmar Alt, Wolkenschaukel; am Klinikum Westfalen (Hellmig-Krankenhaus) Kamen-Mitte; Stahl, eingebrannter Lack; 1982
KH
Josef Baron
geb. 1920 in Oberschlesien, wohnt und arbeitet in Unna-Hemmerde; Studium der Innenarchitektur, Kunstgeschichte und Bildhauerei, wurde danach Schüler von Ewald Mataré in Düsseldorf; JB ist besonders bekannt geworden durch seine vielen sakralen Arbeiten, so u.a. schon als Student zusammen mit seinem Lehrer an den Domportalen in Köln, später dann im Hildesheimer Dom, in der Wallfahrtsbasilika in Werl, St. Pius in Münster u.a.
Sadie Cherylinn Bentler
geb. 1985 in Walsrode, wohnt in Dortmund; SB war schon als Kind künstlerisch tätig: Malerei, Fotografie, Tanz, Theater, Musik; spielt Therater und singt in einer Band; Technische Zeichnerin bei der Stadtverwaltung Kamen, Bereich Planen und Umwelt
Sadie Cherilynn Bentler, Methler⁴; am Kreisel Germaniastraße/Robert-Koch-Straße in Kamen-Methler; Edelstahl auf Betonsockel; 2012
KH